Way to Florida – Sunshine & More
- metzgabriele
- 5. Dez. 2024
- 5 Min. Lesezeit

Das ist es, was wir für`s Erste wollten. Florida, Sunshine & more.
Wir sind nun da und es ist ein Genuss! Zugegeben, es ist nicht so warm wie wir es uns vorgestellt hatten. Vor allem nachts ist es empfindlich kühl. Aber täglich strahlender Sonnenschein entschädigt für kalte Zehen im Schlafgemach 😉
Der Sunshine-State Florida begrüßt uns täglich auf`s Neue mit strahlend blauem Himmel.

Interessanter Weise boten uns die drei letzten Florida-Reisen aber jeweils ein monumentales, denkwürdiges Ereignis!
Kurz vor unserem vorletzten Florida-Besuch 2022 hatte Hurrikane Ian die Westküste hart getroffen, so dass unsere beliebten Ziele Naples-Pier und der (angeblich) schönste Sonnenuntergangsstrand am Hotel Ritz Carlton schwer beschädigt waren. Es zeigte sich eine Spur der Verwüstung, die teilweise bis heute noch nicht beseitigt ist. Der berühmte Sundowner am Strand des Ritz musste 2 Jahre ausgesetzt werden.
Hier Archivfotos aus unserer Fotobibliothek:
Im Jahr darauf traf eine „Jahrhundert-Kälte“ den Süden und die Everglades. Unzählige Fische verendeten, weil sie mangels Wassertiefe in den Everglades nicht „abtauchen“ und der Kälte entfliehen konnten. Die toten Fische trieben an der Oberfläche der seichten Gewässer und boten einen äußerst traurigen Anblick.
(Unwichtiges aber heiteres) Detail am Rande: Unsere Freundin Katie aus dem südlichsten „Zipfel“ Floridas, Key West, erzählte, dass sie ihrem Baby erstmals in seinem Leben Söckchen anziehen hatte müssen :D

Und diesmal? Welche Katastrophe offenbarte sich? Es war wieder ein Hurricane. „Milton“ im September! Er hatte meterhohe Wellen gegen die Ostküste im Bereich Daytona gepeitscht.
Daytona ist bekannt für seine früheren Autorennen direkt am Strand, dem Daytona Beach Road Course. Dieser war in seinen besten Zeiten ein 150 Meter breiter und 37 Kilometer langer Streifen fest gefahrenen Sandes, wo bis zuletzt mit dem eigenen Auto entlang gefahren werden durfte: Hier gibt´s Infos!

Als wir am 20. November dort ankamen, bot sich ein seltsames, verstörendes Bild.
Der Strand war weg! Völlig weg! Kein cm Sand mehr, nur Wasser und Wellen.
Der Liveguard erklärte, dass die hohen Wellen, verursacht durch den Hurricane, sämtlichen Sand ins Meer gezogen hatten! Wenn`s wahr ist, wird er durch die Wellen wieder an die Küste transportiert und der Strand wird wieder der alte werden. Das kann aber durchaus auch ein Wunschgedanke sein. Jedenfalls müssen Gäste der vielen Hotels sich derweilen mit dem Anblick des Ozeans begnügen.
Was bot sich uns unterwegs noch?
Sehr viel Patriotismus! Der US-Amerikaner und die US-Amerikanerin bringen ihren Nationalstolz mit US-Flaggen allerorts zum Ausdruck. Manche Flaggen haben locker die Fläche einer kleinen Wohnung! Ein paar Beispiele:
Flaggen zieren auch eigene Parkplätze für Military Veterans in Einkaufszentren.
Amerika und die Army - ein spezielles Thema
Überhaupt scheinen Herr US-Amerikaner und Frau US-Amerikanerin auch ein sehr ausgeprägtes Bewusstsein von und Verständnis für das US-Heer zu haben. Ich habe euch ja im letzten Blog berichtet, dass wir in Maryland von unserem Campground bei „First Landing“ einen Spaziergang zu einem Leuchtturm unternehmen wollten, der sich dann als Marathon herausstellte, weil dieser Leuchtturm sich in einem militärischen Sperrgebiet befand.
Nun, was ich vergaß, euch zu erzählen: Morgens um 8am und abends um 5pm ertönte von diesem Sperrgebiet die US-Hymne – in einer Lautstärke, die einen Bären aus dem Winterschlaf holt. Mir hat´s trotzdem gefallen 😊
Und es stört die Einheimischen genau gar nicht. Es stört sie auch nicht, dass dieses Sperrgebiet einen Truppenübungsplatz beherbergt, was bedeutet, dass geschossen und gesprengt wird, was das Zeug hält. Und das praktisch mitten im Wohngebiet. Was für mich beinahe einen Herzstillstand verursachte – nämlich eine für mich unerwartete Sprengung von irgendwas in irgendwie fast unmittelbarer Nähe – ist für Herrn und Frau US-AmerikanerIn untrügliches Zeichen dafür, dass der Staat willens und im Stande ist, sie zu beschützen und zu verteidigen.
In Jacksonville schlugen wir unsere Zelte an einem Campground auf, der sich ebenfalls als militärisch sehr interessant herausstellte. Eine Meeresbucht trennte uns hier von einem Flugplatz, der angehenden Piloten (und Pilotinnen?) von Militärhelikoptern als Trainingsplatz diente. GANZTÄGIG donnern hier die Helis nicht nur über den Campground sondern auch wieder über reinstes Wohngebiet.
Stört´s jemand? Mitnichten! Stolz zieren die besagten US-Flaggen in allen Größen und Materialien die Wohnhäuser in der Region.
Was kann bzw. soll ich noch erzählen? Ich muss mich entscheiden! Alles gleichzeitig geht nicht, ist zu viel, wollt ihr nicht lesen. Ok, ich weiß was:
Herr und Frau US-AmerikanerIn und das Recht.
Hier wird nicht geduldet, dass geschwindelt, sich vorgedrängt, Regeln nicht eingehalten werden! It`s the law!
Das US-amerikanische Volk versteht es, sich ohne Jammern und ohne Missmut in einer schönen Reihe anzustellen. Und während bei uns (in Österreich und bestimmt auch in anderen europäischen Staaten) Schubsen, Vordrängen und böse Blicke an Kaufhauskassen, Würstelbuden, weihnachtlichen Glühweinständen, sozusagen Kulturgut sind, lächeln Herr und Frau US-AmerikanerIn freundlich, entschuldigen sich für jede gar nicht statt gefundene Berührung und scheinen überhaupt jede Schuld (für etwas was gar nicht passiert ist!) auf sich zu nehmen.
Unfassbar für uns – aber sehr nachahmenswert weil es unglaublich entspannend ist, wenn wir es mit der richtigen mentalen Einstellung à la Griechenland angehen: Siga – siga! Langsam – langsam!“ :D
ABER, schon einer meiner Gymnasiallehrer meinte anno dazumal: „Ich bin so froh, dass ich nicht in den USA unterrichte! Da wirst du als Lehrer schon geklagt, wenn du ein Kind schief anschaust.“
Jetzt bin ich natürlich nicht sicher, ob genau das stimmt, aber es scheint einen recht hohen Bedarf an rechtlicher Beratung zu geben. Die Straßenränder sind zugepflastert mit riesigen Werbetafeln diverser Juristischer Vertretungen. Alle scheinen sich auf ein spezielles Rechtsgebiet spezialisiert zu haben und preisen ihre Erfolge auch gern mit erkämpften Dollarsummen an.
En route gibt es überhaupt viel zu sehen ;)
Und du bekommst in den USA im Straßenverkehr sehr klare Anweisungen und Hinweise:
Auch Fußgänger und Fußgängerinnen erhalten sehr exakte Instruktionen :D


Was auch sehr offensichtlich ist und auch en route gut beobachtet werden kann: die Diskrepanz zwischen Arm und Reich. Auf unserer Fahrt durch North Carolina sind uns beispielsweise viele, viele, viele sehr desolate Häuser aufgefallen. Ganze Regionen von Baracken und verwahrloste Wohnwägen. in verwahrlosten Wohnregionen.
Dem gegenüber stehen Villen und Prachthäuser allerorts. Hier ein paar Beispiele der Florida-Westküste am Golf von Mexiko.
Wir haben´s gut!
Ich weiß, das alles gibt es auch bei uns in Europa. Aber zumindest in Österreich können sich die Menschen glücklich schätzen eine fast beispiellose soziale Absicherung und Gesundheitsversorgung zu genießen.
Niemand wird bei uns mangels Krankenversicherung nicht medizinisch versorgt. Nur wenige fallen durch den – ich nenne es – Sozialrost. Bei uns haben die Paragrafen der UN-Menschenrechtskommission für alle hier lebenden gleichermaßen Gültigkeit! Und ehrlich Leute – ich bin froh darüber und stolz darauf und hoffe sehr, dass es so bleibt!
Und zugegeben: Michael und ich haben es im Speziellen gerade sehr gut!
Eine derartige Reise unternehmen zu können, ist schon etwas Besonderes und ein Privileg! Und wir beide wissen das sehr zu schätzen, Tag für Tag und Abend für Abend!



Mit dem Gefühl der Dankbarkeit schließe ich den heutigen Beitrag - es gibt keinen besseren Moment!
Das nächste Mal werde ich euch Floridas Fauna und Flora vorstellen. Die Everglades, die ich unglaublich liebe. Und einige besondere Menschen, die mir hier begegnet sind.
PLUS – ich werde euch von der einen und anderen Herausforderung berichten, die wir zu bewältigen hatten und. haben.
Es bereitet mir Freude, euch von unserer Reise und den damit verbundenen Erfahrungen erzählen zu dürfen! DANKE, dass ihr meiner und Michaels Reisegeschichte (Lese-)Zeit schenkt! 😊
Für die Neuen: Meldet euch hier zum Newsmail an, um keinen Beitrag zu versäumen:
We (my aunt and I) met you guys one night at Lake Okeechobee in Nov 24. Here you guys are looking for the camping.
"Wo ist die Badezimmer?"- thats my 10 yrs old German
Hope your journey is amazing! And safe.
Toll geschrieben liebe Gabriele! Vielen Dank Ihr Zwei, dass ich mit Euch mitreisen darf 😍
LG Sabine Grassegger ein VÖP Girl ...
So schön geschrieben! Es freut uns so sehr, dass Ihr eine so schöne Zeit habt und euren Traum verwirklichen könnt! Freue mich immer über einen neuen Blog-Eintrag 😍
Und wieder eine sehr schön geschriebene, tolle Story! Vielen Dank dafür, viel Glück und bis demnächst! Peer
So hat Gabriele die letzten zwei Tage verbracht, indem sie am Rande der Fakahatchee Prärie den neuen Blog verfasst hat, während ich mich um ein paar Maßnahmen beim MEMO gekümmert habe.
Obwohl ich ja immer dabei war, finde ich den Inhalt dessen, was Gabriele schreibt immer wieder total erfrischend!
Ich freue mich schon auf den nächsten Bericht, denn ich weiß in etwa was Gabriele schreiben wird.
Danke an dieser Stelle Gabriele, das machst du wirklich super!
❤️😍🥰😘💋