MEMO ist startklar
- metzgabriele
- 10. Okt. 2024
- 3 Min. Lesezeit

MEMO ist startklar! Wir auch? Mitnichten :D
Ich bin wieder mal an diesem Punkt angekommen: "Wenn einer oder eine einer Reise tut, dann kann er oder sie was erzählen!" Es gibt schon jetzt viel zu erzählen. Zum Beispiel, dass wir laufend von der Reederei Infos erhalten, was zu bedenken ist und welche Regeln eingehalten werden müssen.

Diese Infomails fallen unter die Kategorie "Stress", den ich irgendwie schon im letzten Blogbeitrag vorhergesehen und gespoilert habe. Nun, jedenfalls mussten nun noch etliche Dinge aus dem Truck raus, wie die Axt, alle Akkus, alle brennbaren Substanzen, eine Gasflasche, die wir extra neu gekauft hatten. Gasflaschen müssen neu, leer, versiegelt und mit einem Zertifikat versehen sein. Versiegelte Gasflasche bei uns kaufen? Fehlanzeige. Also werden wir eine in den USA erstehen.
Dann gab´s noch die Instruktion, dass alle Stauräume und -fächer jederzeit frei zugänglich sein müssen, und die Batterie nicht in einen Kasten verbaut sein darf. Unsere war es aber - mit einem wunderschönen Edelstahldeckel. Eigentlich logo, denn sollte sich die Batterie aus irgendeinem Grund während der Überfahrt von Hamburg nach Halifax entladen, müssen die Jungs im Hafen das Fahrzeug unkompliziert überbrücken können, um das Fahrzeug aus dem Fährschiff zu fahren. ;) Also weg mit dem wunderschönen Edelstahldeckel.

Innen muss das Fahrzeug "blick-leer" sein, was bedeutet, das nichts frei rumstehen darf. Für uns bedeutete es, dass die sehr gut platzierte Kaffeemaschine wieder abgebaut und in einem Fach unter der Sitzbank verstaut werden musste.
Wenn schon bei der Arbeit, dann gleich ordentlich, dachte sich Michael und wechselte by the way gleich einen Reifen, reinigte, ölte, lackierte MEMOS Unterseite pipifein, installierte einen Handlauf zur Einstiegsleiter und baute mit dem, im letzten Blog ins Gespräch gekommene Peer, finally den schon öfter erwähnten Ladeluftkühler ein. Ergebnis: MEMO hat jetzt ein paar PS mehr und schnurrt (fast :D ) unaufgeregt wie ein Kätzchen, wenn´s mal mehr Druck auf´s Gaspedal braucht, um etwas schneller voran zu kommen und die eine oder andere Steigung leichter zu nehmen.
Dann kam noch die Info, dass die Hafenarbeiter in den USA in Streik treten wollten, um eine gehörige Gehaltserhöhung zu bekommen. Für den Fährverkehr würde dies Verzögerungen bedeuten. Ziemlich unpraktisch in unserem Fall, haben wir doch schon alle Flüge und Unterkünfte gebucht, um MEMO in Halifax abzuholen.
In dieser Sache gab es glücklicherweise mittlerweile Entwarnung. Drei Tage Streik haben den Fährverkehr nicht nachhaltig beeinträchtigt. Uff, aufatmen!
Dann haben wir von vielerlei Seiten gehört, dass ein Moskitonetz gegen Gelsen und Mücken in den USA mehr als empfehlenswert ist. Gut, von Florida kennen wir das. Im Rest der USA also auch? Keine Ahnung! Wir gehen auf Nummer sicher und Michael hat im Eingangsbereich nun auch ein Moskitonetz angebracht. Und weil´s so schön ist, auch im Übergang zum Schlafbereich. Sieht sehr romantisch aus :)

Vorab ein Moskitonetz-Testlauf im Wohnzimmer :D Man und frau beachte, die "Zettelwirtschaft" auf unserem Esstisch ... Listen, Listen, Listen
Also: MEMO ist jetzt startklar!
Wir haben für ihn auch eine Seetransportversicherung abgeschlossen. Auch so eine Empfehlung.

Und wie sieht es mit uns aus? Ich habe gefühlt 50 Listen, die abgearbeitet werden müssen. Was muss noch schnell in den Truck, ehe wir ihn nach Hamburg fahren? Was muss ins Handgepäck? Welches Gepäck brauchen wir während wir im kalten Halifax auf MEMO warten? Logistisch voll die Herausforderung!
Einkaufsliste für unsere Ankunft auf der anderen Seite des großen Sees schreiben!
Diese wird immer länger und länger.
Ganz, ganz, ganz oben steht .... KAFFEE! Glücklicherweise haben wir da schon einen superheißen Tipp von unserem Pfadfinderkollegen Robert, der in den USA lebt, bekommen. Das hilft, um meinen Koffeinstatus so weit aufrecht zu halten, dass mein Überleben gesichert ist :D Danke, Robert!
Viel Zeit haben wir nicht mehr!

Am 16. Oktober wird MEMO im Hafen Hamburg abgeben, am 21. legt das Fährschiff mit ihm Richtung Halifax ab. Auch hier muss viel bedacht, darf nichts vergessen werden. Alle Papiere dabei? Warnweste, ohne die es keinen Eintritt ins Hafengelände gibt, dabei? Regenschutz eingepackt? Hamburgs "liquid sunshine" ist schließlich legendär ;)
Am 17. Oktober geht´s für uns per Eurowings wieder retour nach Hause, wo es alles zu erledigen und zu regeln gilt, was erledigt und geregelt werden muss, wenn du dich auf eine außergewöhnlich lange Reise begibst. Auch dazu gibt es Listen :D Kühlschrank und Gefrierfach leer essen, Wäsche waschen, Wohnung putzen (ich hasse es, wenn ich von einer Reise zu Hause in einer unordentliche Wohnung ankomme!), Pflanzen versorgen, Terrasse ready4winter machen, Aufgabenverteilung an unsere "Wohnungssitter und -sitterinnen", Familie nochmals treffen, Freundinnen nochmals anrufen und, und, und.
Ein irrer Spaß :D

Am 31. Oktober heben wir endgültig ab.
Zuvor werde ich nochmals kurz berichten. Melde dich zum Newsmail an, wenn du nichts versäumen willst.
Nun, dass diese Reise in die USA schon vor der Abfahrt so viel von uns abverlangt, wer hätte das gedacht!?
Ich habe mir überlegt, vielleicht wäre vor der großen Reise noch ein Zahnarztbesuch sinnvoll, denn in Amerika, wenn plötzlich was weh tut, was dann!?!?!?
Also ging ich zu meiner geliebten Zahnärztin Dr.in Ferra in Graz, und schwups …. schon etwas gefunden!
Sicherheitshalber einen Weisheitszahn rausreißen! Nun, das was keine große Sache, nur blöder Weise habe ich mich offensichtlich im ÖFFI angesteckt, was mir in den wichtigen letzten Tagen noch 5 Tage Bettruhe beschert hat. Wirklich ein Pech, denn dazu habe ich mir gleich noch eine Augenentzündung aufgerissen. 😰
Aber jetzt geht es wieder bergauf, übermorgen ist Abfahrt!
Es ist ein…